Glas Whisky und Zigarre auf dem Tisch als Symbol für Männlichkeit
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Männlichkeit: Was bedeutet es heute ein Mann zu sein?

von Julia Rieske , 15. Februar 2018

Jonas holt seine Tochter täglich von der Kita ab. Seiner Freundin Marie schenkt er jeden Freitag Blumen und die Winterreifen zieht er selbst auf. Das macht Mann eben, findet er. Doch kürzlich hatte Marie so geschwärmt von diesem einen Schauspieler in diesem Expeditions-Film. „Der ist doch total brutal“, meinte Jonas. „Das ist echte Männlichkeit!“, hatte Marie gelacht. Männlich sein, fragt sich Jonas seither – was bedeutet das eigentlich?

Männlichkeit im Wandel

Einst ließ sich die Frage nach den Eigenschaften der Männlichkeit einfach beantworten: Der Mann definierte sich durch Kraft, Härte und Durchsetzungsfähigkeit, er stand draußen im Leben seinen Mann, war mehr Jäger als Sammler. Und auch zu Hause hatte er als Familienernährer und Oberhaupt das Sagen. Softe Reaktionen wiederum minimierten die männliche Dominanz – Einfühlsamkeit oder Anlehnungsbedürfnis waren nicht gefragt. Einen Moment der Schwäche zeigen als Mann? Eine Katastrophe!

Heute steckt in der Männlichkeit des Mannes der Alleskönner

Und heute? Verunsicherung, wohin man blickt. Denn der Mann soll aus Sicht der Frauen ein Alleskönner sein – Karrierist und Hausmann, Beschützer und ewiger Junge zugleich. Einerseits hängen Frauen hier noch am klassischen Rollenbild (der Versorger mit starker Schulter zum Anlehnen), andererseits suchen sie in ihm den Partner auf Augenhöhe, der sich familiär einbringt, einfühlsam und unterstützend verhält. Abhängigkeit und Gleichberechtigung stehen heute zugleich auf der unbewussten Wunschliste der Frauen: Sie haben in Sachen Männlichkeit gewisse Eigenschaften hinzugefügt, nicht aber Punkte weggestrichen.

Männlichkeit: Neues Verhalten oder fünf Archetypen, die der moderne Mann in sich vereinen soll

  1. Das treue Herz
    Nahezu jede Frau erhofft sich vom Mann an ihrer Seite fürsorglich und treu zu sein. Warmherzig und gefühlvoll soll er sein, so das Ergebnis unserer Elitepartner-Studie1 – Attribute, die dem alten Bild von Männlichkeit komplett widersprechen. In ihrer Beziehung will sich die Frau von heute vor allem emotional aufgehoben fühlen.
  2. Der Krieger
    Außerhalb der familiären Basisstation allerdings soll der Mann durchsetzungsstark und abenteuerlustig sein. Unabhängigkeit und Eigenständigkeit wünschen sich sogar 80 Prozent der Frauen2. Männlichkeit bedeutet also bis auf weiteres auch, den einsamen Wolf zu geben.
  3. Der Erfolgreiche
    Natürlich verdienen Frauen heute ihr eigenes Geld und sind nicht mehr finanziell vom Ehemann abhängig. Doch in ihren Erwartungen an die Männlichkeit hat sich das noch nicht niedergeschlagen: Dass ihr künftiger Partner beruflich erfolgreich und finanziell gut gestellt sein soll, ist nach wie vor jeder zweiten Frau wichtig3. Ein Wert übrigens, der fünf Jahre zuvor sogar noch um ein paar Prozentpunkte niedriger lag. Die Ansprüche an den Mann sind also gestiegen.
  4. Der Hingucker
    Es zählen längst nicht nur die inneren Werte, auch das Auge liebt mit. Und das immer stärker: 53 Prozent der Frauen sagen, dass ihr Partner attraktiv und gutaussehend sein sollte4. Fünf Jahre später sind es bereits 58 Prozent5. Wichtig ist jeder zweiten Frau zudem, dass er sportlich und körperlich fit ist. Köpfchen ja, aber Bizeps auch! Mit Männlichkeit und dem entsprechenden Verhalten lässt sich also punkten.
  5. Der Liebhaber
    Auch im Bett sind in Bezug auf Männlichkeit die Ansprüche der Frauen gestiegen: Sinnlichkeit und Leidenschaft definierten 2012 für 65 Prozent der Frauen den guten Liebhaber6. Fünf Jahre später erwarten bereits drei von vier Frauen von ihrem Partner Höchstleistungen im Bett7.

Die neue Männlichkeit: der Alpha-Softie

Warum sich einschränken, wenn man alles haben könnte? Die Erwartungshaltung von Frauen an das starke Geschlecht ist höher denn je: Will ein Mann heute männlich sein, gleicht das der Quadratur des Kreises. Als Alpha-Softie lässt sich dieses Ideal von Männlichkeit beschreiben, vereint es doch in sich die traditionell männliche Rollenerwartung (Versorger) mit Eigenschaften, die einst mit Weiblichkeit gleichgesetzt wurden (Familienorientierung, Sinnlichkeit, Sensibilität).

„Frauen entwickeln eine zunehmend emanzipierte Erwartungshaltung in der Liebe, die vor allem durch die Aufwertung ihrer gesellschaftlichen Stellungund einer finanziellen Unabhängigkeit gewährleistet wird“, erklärt Lisa Fischbach, Psychologin und Expertin bei ElitePartner. „Dieses moderne Selbstbild führt dazu, dass viele von ihnen einen Partner suchen, der mit Eigenschaften von Männlichkeit punktet und so die partnerschaftliche, freundschaftliche und erotische Liebe gleichermaßen erfüllt: stabilisierend als Versorger, die Persönlichkeitsentwicklung fördernd, als guter Freund emotional stützend und zugleich erotische Bedürfnisse stillend.“

Der verunsicherte Mann: Männlich sein – wie geht das?

Und wie geht es dem Mann damit? Zunehmend verunsichert reagiert er auf die widersprüchlichen Erwartungen, die Frauen ihm signalisieren. Welches Männlichkeits-Verhalten ist dann überhaupt noch gefragt? Womöglich ist es an der Zeit für ihn, die in der neuen Debatte enthaltenen Freiheitsgrade zu erkennen: Mehr denn je kann Mann heute zu seiner weiblichen Seite stehen. Darf Emotionen zeigen, anstatt sie zu unterdrücken, Sinnlichkeit leben, anstatt als unmännlich zu gelten, Familie genießen, anstatt sie nur zu versorgen: Das sind Optionen, von denen Männer vor 100 Jahren vielleicht geträumt haben, sie aber schwerlich umsetzen konnten. Und wenn die Liebste dann wieder von Leonardo DiCaprios Männlichkeit schwärmt, ist es sicher am einfachsten, sie liebevoll und fest in den Arm zu nehmen. In den starken, versteht sich.