Was nach einer Trennung wirklich hilft

Beziehungen  |  17. Juni 2019

Tipps und Empfehlungen, wie Frischgetrennte mit ihrem Schmerz umgehen können, gibt es viele. Die ElitePartner-Studie 2019 zeigt jetzt, welche wirklich helfen. Dafür hat die Online-Partnervermittlung in der bevölkerungsrepräsentativen Studie über dreitausend Singles und Liierte befragt, was ihnen in der Zeit nach einer Trennung am meisten geholfen hat.

Die Top 10 der Mittel gegen Trennungsschmerz:

  1. Mit Freunden oder Familie über die Trennung sprechen (Frauen: 54 % / Männer: 39 %)
  2. Hobbys nachgehen (39 % / 40 %)
  3. Ausgehen, feiern gehen (32 % / 29 %)
  4. Sich zurückziehen, Ruhe gönnen (31 % / 27 %)
  5. Auf den Job fokussieren (24 % / 29 %)
  6. Sport treiben (21 % / 32 %)
  7. Alle Erinnerungen an den Ex-Partner aus der Wohnung entfernen (23 % / 16 %)
  8. Verreisen, Urlaub machen (18 % / 17 %)
  9. Mit Flirts oder sexuellen Erlebnissen ablenken (15 % / 20 %)
  10. Typveränderung (z.B. neue Frisur, neues Styling, neuer Kleidungsstil) (20 % / 5 %)

Reden und Aktivitäten sind die beste Strategie – für beide Geschlechter

Zunächst sei gesagt: Wenn eine Beziehung in die Brüche geht, belastet das Männer und Frauen gleichermaßen. Nur sechs Prozent der Frauen und sieben Prozent der Männer, die eine Trennung erlebt haben, geben an, dass sie ein Beziehungsaus noch nie belastet hat. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse der ElitePartner-Studie 2019: Reden ist das beste Mittel gegen Liebeskummer. Jeder zweiten Frau (54 Prozent) und vier von zehn Männern (40 Prozent) hat es nach dem Beziehungsaus geholfen, mit Freunden und Familie über die Trennung zu sprechen. Darüber hinaus sahen es die meisten Befragten als wertvoll an, den Schmerz aktiv zu bekämpfen und das eigene Leben mit Aktivitäten positiv zu füllen: Hobbys, Ausgehen, Sport und Reisen sowie der Fokus auf die Karriere sind demnach die besten Begleiter. Aber es muss nicht immer Action sein – auch Ruhe und Rückzug haben knapp jedem dritten Mann und gut jeder vierten Frau schon über die schlimmste Phase hinweggeholfen.

Keine gute Idee: Rache, Verdrängung und Alkohol

Die Trauer in Hochprozentigem zu ertränken, ist ein typisches Klischee der Trennungsbewältigung – aber kein wirksames Mittel. Nur elf Prozent der Männer und sechs Prozent der Frauen sagen rückblickend, dass es ihnen am meisten geholfen hat, die Trennung mit Alkohol zu verarbeiten. Eine noch schlechtere Idee: Einfach gar nicht über das Geschehene sprechen und die Trennung verdrängen (Frauen: 6 Prozent, Männer: 8 Prozent). Auch der in einigen Fällen naheliegende Impuls, sich am Ex-Partner zu rächen, ist nicht förderlich für die Trennungsbewältigung (Frauen: 3 Prozent, Männer: 2 Prozent). Grundsätzlich scheinen kurzfristige, übereilte Reaktionen wenig hilfreich, wenn der Liebeskummer noch akut ist – etwa, den Ex-Partner in sozialen Netzwerken zu löschen (Frauen: 13 Prozent, Männer: 12 Prozent) oder sich gleich nach der Trennung wieder bei einem Dating-Anbieter anzumelden (Frauen: 8 Prozent, Männer: 11 Prozent). Auch Tipps aus Ratgebern oder vom Psychologen (je etwa vier Prozent) haben die Wenigsten direkt nach der Trennung vorangebracht.

Männer machen Sport, Frauen setzen auf eine Typveränderung

Auch wenn die wichtigsten Strategien bei beiden Geschlechtern ähnlich sind, gibt es Unterschiede. Für Männer spielt Sport eine größere Rolle (32 Prozent) als für Frauen (21 Prozent). Eine Typveränderung hat sich bei jeder fünften Frau zudem positiv auf die Bewältigung der Trennung ausgewirkt (20 Prozent). Männer dagegen konnten bisher mit einem neuen Kleidungsstil oder dem Gang zum Friseur wenig anfangen (5 Prozent). Außerdem ist es für Frauen häufiger förderlich, Erinnerungen an den Ex aus der Wohnung zu entfernen (23 Prozent, Männer: 16 Prozent).

Junge Frauen gehen feiern und toben sich sexuell aus

Trennungsbewältigung ist auch eine Frage des Alters. Jungen Frauen hilft es offenbar besonders, sich auf der Tanzfläche auszutoben – und im Zweifel nichts anbrennen zu lassen. Fast jede zweite Frau unter 30 Jahren gibt an, dass Ausgehen und Feiern besonders wirksam waren, um das Beziehungsaus zu verarbeiten (44 Prozent), bei den Männern sagen das nur 29 Prozent. Auch Flirts und sexuelle Erlebnisse gehören dazu: Jede vierte Frau unter 30 (26 Prozent) sieht in dieser Hinsicht Angriff als die beste Verteidigung, während sich nur jeder fünfte Mann unter 30 (20 Prozent) mit neuen Bettgeschichten aus der Trauerphase retten konnte. Jüngeren Männern hilft es dagegen ganz besonders, ihre Frustrationen beim Sport abzubauen (43 Prozent).

In den Dreißigern hilft der Fokus auf den Job, ab 50 Ruhe und Reisen

In ihren Dreißigern geben Befragte verstärkt an, am meisten durch ihren Job über die Trennungsphase hinweggekommen zu sein (Frauen: 26 Prozent, Männer: 36 Prozent). Allerdings neigen Männer in ihren Dreißigern auch verstärkt zu liebeskummerbedingtem Alkoholkonsum: Jeder siebte in diesem Alter sieht es als probates Mittel, mithilfe von Alkohol abzuschalten (15 Prozent). In ihren Vierzigern zeigen sich Männer verstärkt feierfreudig (33 Prozent), und überholen in diesem Punkt sogar das weibliche Geschlecht (29 Prozent). Männer ab 50 sehen insbesondere weniger Nutzen darin, über die Trennung zu sprechen – nur noch jeder Dritte sieht Gespräche als hilfreich an (33 Prozent). Ab 60 steigt das Reisen als Mittel, die Trennung zu bewältigen (Frauen: 21 Prozent, Männer: 23 Prozent).

Akademiker fokussieren sich stärker auf Job, Sport und Reisen

Wer über einen höheren Bildungsabschluss verfügt, findet in seinem Beruf auch eher ein Ventil bei Liebeskummer: Deutlich mehr Akademiker (33 Prozent) geben an, dass es ihnen geholfen hat, sich auf ihren Job zu konzentrieren, als Nicht-Akademiker (23 Prozent). Darüber hinaus sehen Frauen und Männer mit Hochschulabschluss insbesondere in Sport (34 Prozent, Nicht-Akademiker: 22 Prozent) und Reisen (21 Prozent, Nicht-Akademiker: 16 Prozent) wertvolle Wege, die schwierige Zeit zu überwinden.

Was hat Ihnen persönlich in bzw. nach der Zeit der Trennung(en) am meisten geholfen?

GesamtFrauenMänner
Mit Freunden oder Familie über die Trennung sprechen47,254,239,1
Hobbys nachgehen39,438,840,2
Ausgehen, feiern gehen30,832,129,2
Mich zurückziehen, mir Ruhe gönnen29,030,826,9
Auf den Job fokussieren26,324,328,6
Sport treiben26,221,431,7
Alle Erinnerungen an den Ex-Partner aus der Wohnung entfernen20,023,216,3
Verreisen, Urlaub machen17,618,416,7
Mit Flirts oder sexuellen Erlebnissen ablenken17,415,319,7
Typveränderung (z.B. neue Frisur, neues Styling, neuer Kleidungsstil)13,120,05,1
Den Ex-Partner in sozialen Netzwerken löschen, blockieren12,813,212,3
Bei einer Dating-App oder Online-Partnervermittlung anmelden9,37,711,1
Mithilfe von Alkohol abschalten8,36,110,9
Nicht darüber sprechen, das Thema verdrängen6,85,68,0
Online oder in Büchern Ratschläge und Tipps nachlesen4,04,92,9
Rat von einem Coach oder Psychologen einholen3,74,03,4
Dem Ex-Partner eins auswischen2,73,02,2
Nichts davon hat geholfen3,43,13,7
Mich hat bisher keine Trennung belastet6,56,36,6
3.283 Singles und Liierte, die schon eine Trennung erlebt haben (erwachsene deutsche Internetnutzer), bevölkerungsrepräsentativ quotiert und gewichtet nach Alter, Geschlecht und Bundesland. Angaben in Prozent.
Informationen zur Studie
  • Art der StudieBevölkerungsrepräsentative ElitePartner-Studie 2019
  • MethodeOnline-Befragung
  • TeilnehmerErwachsene deutsche Internetnutzer zwischen 18 und 69 Jahren
  • Fallzahl3.283 Singles und Liierte, die schon eine Trennung erlebt haben
  • ErhebungszeitraumOktober/November 2018
  • InstitutFittkau & Maaß
  • Region/Stadt/LandDeutschland / bevölkerungsrepräsentativ quotiert und gewichtet nach Alter, Geschlecht und Bundesland