Das Paar ist glücklich, weil die gemeinsamen Wünsche und Bedürfnisse in der Beziehung erfüllt werden: Treue, Harmonie, Austausch, aber auch Freiraum

Beziehungsbedürfnisse: Das erwarten Frauen und Männer von einer Partnerschaft

Beziehungen  |  25. Juli 2022

Die bevölkerungsrepräsentative ElitePartner-Studie hat untersucht, was die Menschen in Deutschland im Jahr 2022 von Beziehungen erwarten. Dafür wurden über 6.000 Singles und Liierte befragt. Die Ergebnisse zeigen: Klassische Beziehungsbedürfnisse bleiben relevant – und für 3 von 4 Menschen ist eine lebenslange Liebe weiterhin das Ideal. Doch auch Zeit für sich, neue Impulse und guter Sex sind Frauen wie Männern wichtig.

Mann nimmt Frau in den Arm als Zeichen wenn ein Mann eine Frau wirklich will

83 %

Für 8 von 10 Menschen in Deutschland ist gegenseitige Treue in einer Partnerschaft wichtig.

n = 6.105 Singles und Liierte

Treue bleibt das wichtigste Beziehungsbedürfnis

Im Jahr 2022 bleibt Treue das größte Bedürfnis in einer Partnerschaft. Für 8 von 10 Menschen in Deutschland ist es wichtig, sich gegenseitig treu zu sein (83 Prozent). Damit einher geht der Wunsch nach großer Verbundenheit auch auf emotionaler Ebene: So wünschen sich 82 Prozent in der Beziehung Harmonie und Ruhe zu finden und für 80 Prozent gehört es dazu, sich zu öffnen und über Gefühle zu sprechen. Allerdings bedeutet das nicht, jede Minute des Tages gemeinsam zu verbringen – denn auch ausreichend Freiraum steht hoch im Kurs. 79 Prozent legen Wert darauf, genügend Zeit für sich selbst zu haben. Frauen sind interessanterweise über nahezu alle Antwortmöglichkeiten hinweg anspruchsvoller, wenn es um ihre Wünsche an eine Beziehung geht. Auch Freiraum ist ihnen wichtiger (84 Prozent) als Männern (74 Prozent).

Frauen
Männer

„Sich gegenseitig treu sein“

„Harmonie und Ruhe finden“

„Sich öffnen, über Gefühle sprechen“

„Ausreichend Freiraum, Zeit für sich selbst haben“

6.105 Singles und Liierte (erwachsene deutsche Internetnutzer), bevölkerungsrepräsentativ quotiert und gewichtet nach Alter, Geschlecht und Bundesland sowie Beziehungsstatus.

Gemeinsam wachsen: Zwei Drittel wünschen sich Entwicklung und neue Impulse

Bei aller Harmonie ist Stillstand für die Wenigsten erstrebenswert. Etwa zwei Drittel der Befragten finden es wichtig, sich durch die Beziehung gemeinsam weiterzuentwickeln (76 Prozent) und sich gegenseitig zu Neuem zu ermutigen (74 Prozent). Für 7 von 10 Befragten gehören außerdem gemeinsame Hobbys und Interessen als Paar dazu (69 Prozent). Darüber hinaus sollte aus Sicht der meisten Menschen eine Partnerschaft auch intellektuell verbinden: Wie die ElitePartner-Studie zeigt, wünschen sich 71 Prozent, mit dem:r Partner:in tiefsinnige und gesellschaftliche Gespräche zu führen.

Wunsch nach Wachstum, Entwicklung und Inspiration
Befragte gesamt
6.105 Singles und Liierte (erwachsene deutsche Internetnutzer), bevölkerungsrepräsentativ quotiert und gewichtet nach Alter, Geschlecht und Bundesland sowie Beziehungsstatus.

Lebenslange Liebe: für 3 von 4 Menschen in Deutschland ein Bedürfnis

Für immer zusammen? Für 3 von 4 Singles und Liierte ist genau das das Ideal einer Beziehung. 74 Prozent finden es wichtig, dauerhaft zusammenzubleiben – möglichst ein Leben lang. Das sagen sowohl Frauen (76 Prozent) als auch Männer (72 Prozent). Berücksichtigt man, dass Frauen insgesamt höhere Ansprüche an die Liebe stellen, liegt hier ein vergleichsweise geringer Unterschied vor. Für Männer landet der Wunsch nach lebenslanger Liebe sogar auf Platz 5 der Beziehungsbedürfnisse – sie sind also echte Romantiker. Weiter auseinander gehen die Meinungen aber, wenn es darum geht, ob der:die Partner:in auch der:die beste Freund:in sein sollte. 79 Prozent der Frauen wünschen sich das – aber nur 65 Prozent der Männer.

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„Dauerhaft zusammenbleiben, möglichst ein Leben lang“

n = 6.105 Singles und Liierte

76%

Frauen

72%

Männer

Übrigens: Wer sich bereits das Ja-Wort gegeben hat, bewertet eine lebenslange Liebe als wichtiger (83 Prozent der verheirateten vs. 76 Prozent der unverheirateten Liierten). Auch Treue (87 Prozent), Harmonie (87 Prozent), gemeinsame finanzielle Sicherheit (79 Prozent) und Besitz (63 Prozent) sowie gemeinsame Kinder (57 Prozent) werden von Verheirateten als bedeutsamer empfunden.

Verheiratete Liierte
Unverheiratete Liierte

„Sich gegenseitig treu sein“

„Dauerhaft zusammenbleiben, möglichst ein Leben lang“

„Gemeinsam materiellen Besitz schaffen“

„Gemeinsam Kinder bekommen“

4.044 Liierte (erwachsene deutsche Internetnutzer)

Frauen ist finanzielle Sicherheit wichtiger als guter Sex

Grundsätzlich zeigen sich Frauen anspruchsvoller, sie bewerten fast alle abgefragten Bedürfnisse als relevanter. Einzige Ausnahme: Guter Sex. Den finden zwar auch zwei Drittel der Frauen in einer Beziehung wichtig (67 Prozent) – und damit nur vier Prozent weniger als Männer (71 Prozent); im Vergleich zu anderen Bedürfnissen ordnen Männer (Platz 7) guten Sex allerdings deutlich höher ein als Frauen (Platz 12). Damit liegt der Wunsch, gemeinsam finanzielle Sicherheit zu erlangen (74 Prozent), für Frauen noch vor dem Bedürfnis nach gutem Sex (67 Prozent). Und doch schätzen es auch 65 Prozent der Männer durch geteilte Kosten und gemeinsames Sparen ein finanzielles Sicherheitsnetz zu haben. Weniger relevant als der Aspekt der Absicherung ist es dagegen, das Ersparte auch in Haus und Auto zu materialisieren: Nur jede:r Zweite (52 Prozent) legt großen Wert darauf, in einer Beziehung gemeinsam materiellen Besitz zu schaffen.

Frauen
Männer

„Gemeinsam finanzielle Sicherheit erlangen“

„Erotik; guten Sex haben“

6.105 Singles und Liierte (erwachsene deutsche Internetnutzer), bevölkerungsrepräsentativ quotiert und gewichtet nach Alter, Geschlecht und Bundesland sowie Beziehungsstatus.

Die Ansprüche steigen mit dem Alter – Ausnahmen: Kinder und tiefsinnige Gespräche

Allerdings verändern sich die Beziehungsbedürfnisse mit dem Älterwerden. Die bevölkerungsrepräsentativen Ergebnisse zeigen, dass die meisten Bedürfnisse im Laufe des Lebens wichtiger werden. Zu den wenigen Ausnahmen gehört der Wunsch nach tiefsinnigen, gesellschaftlichen Gesprächen. Die werden besonders in der Lebensmitte geschätzt – nämlich bei Frauen (80 Prozent) und Männern (68 Prozent) zwischen 40 und 49. Auch gemeinsam Kinder zu bekommen wird von Jüngeren als relevanter bewertet. Frauen finden Nachwuchs im Alter von 18 bis 29 am wichtigsten (55 Prozent). Bei Männern ist der Wunsch dagegen erst etwas später, in den 30ern, am stärksten ausgeprägt (51 Prozent).

„Gemeinsam Kinder bekommen“

Befragte nach Alter

18 bis 29 Jahre
30 bis 39 Jahre
40 bis 49 Jahre
50 bis 59 Jahre
60 bis 69 Jahre
6.105 Singles und Liierte (erwachsene deutsche Internetnutzer), bevölkerungsrepräsentativ quotiert und gewichtet nach Alter, Geschlecht und Bundesland sowie Beziehungsstatus.

Konfliktpotenzial: Für Frauen ab 40 verliert guter Sex an Bedeutung – für Männer wird er wichtiger

Besonderes Konfliktpotenzial kann in heterosexuellen Beziehungen das Feld Sexualität entwickeln: Während für Männer das Bedürfnis nach Erotik und gutem Sex mit dem Älterwerden weiter zunimmt, ist bei Frauen schon in den 30ern der Höhepunkt erreicht: Frauen zwischen 30 und 39 legen mit 72 Prozent sogar mehr Wert auf eine erfüllte Sexualität als Männer in diesem Alter (68 Prozent). Jenseits der 30 verliert Erotik bei Frauen dann immer mehr an Bedeutung, während das Bedürfnis bei Männern steigt. In den 60ern bewerten nur noch 62 Prozent der Frauen guten Sex als essenziell – aber 77 Prozent der Männer.

„Erotik; guten Sex haben“

Frauen nach Alter

18 bis 29 Jahre
30 bis 39 Jahre
40 bis 49 Jahre
50 bis 59 Jahre
60 bis 69 Jahre
2.993 Frauen (Singles und Liierte, erwachsene deutsche Internetnutzer)

Männer nach Alter

18 bis 29 Jahre
30 bis 39 Jahre
40 bis 49 Jahre
50 bis 59 Jahre
60 bis 69 Jahre
3.112 Männer (Singles und Liierte, erwachsene deutsche Internetnutzer)

Beziehungsbedürfnisse im 5-Jahres-Vergleich: weg vom Anspruchsdenken

Perfektionismus adé: Der Vergleich mit Daten der ElitePartner-Studie 2017 legt nahe, dass in Krisenzeiten auch die Ansprüche an Partnerschaften sinken. So werden im 5-Jahres-Vergleich beinahe alle Beziehungsbedürfnisse als weniger wichtig bewertet. Mit einer Ausnahme: Der Wunsch nach tiefsinnigen, gesellschaftlichen Gesprächen ist seit 2017 leicht gestiegen – insbesondere Frauen (2017: 73 Prozent, 2022: 78 Prozent) haben durch Lockdowns und Co offenbar festgestellt, wie wichtig ihnen ein tiefergehender Austausch im Beziehungsalltag ist.

Psychologin Lisa Fischbach von ElitePartner: „Bedürfnisse in Partnerschaften sind nicht abhängig von Trends“

„Die Offenheit alternativen Beziehungsmodellen gegenüber hat sicherlich in den letzten Jahren weiter zugenommen, dennoch zeigen die Ergebnisse deutlich, dass die Bedürfnisse in Partnerschaften keinem Trend unterliegen, sondern Ursehnsüchte des Menschen in der Liebe widerspiegeln. In einer Beziehung geht es vor allem darum, emotionale Stabilität und Vertrauen und gleichzeitig Autonomie und Wachstum auszubalancieren“, so Diplom-Psychologin Lisa Fischbach von ElitePartner. „Wer sich in einer Partnerschaft sicher gebunden fühlt, möchte beide Seiten ausleben können. Erwachsene Liebe drückt sich noch stärker durch die Bereitschaft zur verlässlichen Bindung aus, in der Tiefgang wie auch Inspiration möglich ist – und das Miteinander durch ein verlässliches Zukunftsversprechen getragen wird.“

„Wie wichtig sind Ihnen in einer Beziehung die folgenden Punkte?“

GesamtFrauenMänner
Sich gegenseitig treu sein82,788,677,1
Harmonie und Ruhe finden82,487,977,0
Sich öffnen, über Gefühle sprechen80,085,374,8
Ausreichend Freiraum, Zeit für sich selbst haben78,883,674,2
Sich durch die Beziehung persönlich weiterentwickeln76,381,571,4
Sich gegenseitig zu Neuem ermutigen75,080,070,1
Dauerhaft zusammenbleiben, möglichst ein Leben lang74,276,372,2
Den besten Freund im anderen haben71,779,164,5
Tiefsinnige und gesellschaftliche Gespräche führen71,377,965,1
Gemeinsam finanzielle Sicherheit erlangen69,574,265,0
Gemeinsamen Hobbys/Interessen nachgehen69,272,665,8
Erotik; guten Sex haben68,866,870,7
Gemeinsam materiellen Besitz schaffen52,455,449,6
Gemeinsam Kinder bekommen43,643,343,9
6.105 Singles und Liierte (erwachsene deutsche Internetnutzer), bevölkerungsrepräsentativ quotiert und gewichtet nach Alter, Geschlecht und Bundesland sowie Beziehungsstatus. Angaben in Prozent.
Informationen zur Studie
  • Art der StudieBevölkerungsrepräsentative ElitePartner-Studie 2022
  • MethodeOnline-Befragung
  • TeilnehmerErwachsene deutsche Internetnutzer von 18 bis 69 Jahren
  • Fallzahl6.105 Singles und Liierte
  • ErhebungszeitraumOktober/November 2021
  • InstitutFittkau & Maaß
  • Region/Stadt/LandDeutschland: bevölkerungsrepräsentativ quotiert und gewichtet nach Alter, Geschlecht und Bundesland sowie Beziehungsstatus