Frau und Mann sitzen sich auf Couch gegenüber und versuchen ihr Gegenüber zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu wählen

Partnerwahl zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Diese Eigenschaften kommen besonders gut an

Partnerwahl  |  19. Januar 2017

Mit Jahresstart werden nicht nur die Fitnessstudios wieder voller, auch die Online-Partnersuche erfreut sich großer Beliebtheit. Doch worauf kommt es im Jahr 2017 bei der Partnersuche an? Die ElitePartner-Studie zeigt: Es reicht nicht, sich auf ein gefülltes Bankkonto oder einen beeindruckenden Job-Titel zu verlassen – beruflicher Erfolg, Verdienst und Durchsetzungsstärke spielen bei der Partnerwahl eine untergeordnete Rolle. Wichtiger sind ähnliche Werte und Einstellungen sowie ein treuer, warmherziger, gefühlvoller Charakter. Nicht immer stimmen jedoch Wunsch und Wirklichkeit überein: Größe, Alter und Bildungsstand gehören zu den unbewussten Partnerwahl-Kriterien, die mehr Einfluss haben, als manch einer glaubt.

Das sind die beliebtesten Eigenschaften:

  1. Treu (92 %)
  2. Warmherzig (92 %)
  3. Humorvoll (92 %)
  4. Gefühlvoll, zärtlich (90 %)
  5. Intelligent (90 %)
  6. Gebildet (86 %)
  7. Fürsorglich (84 %)
  8. Selbstbewusst (82 %)
  9. Gute/r Liebhaber/in (75 %)
  10. Unabhängig, eigenständig (75 %)
  11. Kinderlieb, familienorientiert (74 %)
  12. Attraktiv, gutaussehend (65 %)
  13. Durchsetzungsstark (59 %)
  14. Beruflich erfolgreich (43 %)
  15. Finanziell gut gestellt (42 %)

Frauen suchen noch immer den Alpha-Softie

Vor allem Frauen haben hohe Ansprüche. Sie suchen, wie schon die ElitePartner-Studie 2012 zeigte, den Alpha-Softie: Einen Mann, der klassische „Alpha“-Rollen wie Liebhaber und selbstbewusster Partner mit der modernen Rolle des fürsorglichen Familienvaters und „Softie“-Qualitäten wie Warmherzigkeit und Zärtlichkeit vereint. Vor allem aber zählt – für Frauen wie Männer – eine ähnliche Sicht auf das Leben: 87 Prozent ist es wichtig, dass der Partner oder die Partnerin dieselben Interessen teilt, 85 Prozent achten auf übereinstimmende Werte und Ziele und zwei Drittel auf einen passenden Lebensstil. Aber auch ein ähnlicher Bildungsgrad (52 Prozent) und eine ähnliche politische Einstellung (44 Prozent) sind für viele relevant.

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Unbewusste Partnerwahl-Kriterien

Allerdings liegen Anspruch und Wirklichkeit nicht immer nah beieinander. Nicht nur, weil die Wunschvorstellung häufig zu perfekt daherkommt – sondern auch, weil unbewusste Muster wirken, die sich in der tatsächlichen Partnerwahl niederschlagen. Das zumindest legt die ElitePartner-Studie 2017 nahe: Hierfür wurden über 5.300 Singles gefragt, welche Kriterien ihnen bei der Partnerwahl besonders wichtig sind – und 4.000 Liierte, welche Dinge tatsächlich auf den aktuellen Partner zutreffen. Die Unterschiede sind teils beachtlich: Nur 58 Prozent der Single-Frauen geben an, ihnen sei es wichtig, einen größeren Partner zu haben – tatsächlich sind aber 87 Prozent mit einem solchen zusammen.  Ebenso wünscht sich angeblich weniger als jede vierte Frau einen besserverdienenden Mann, in der Realität sind aber 63 Prozent mit einem liiert. Nur 41 Prozent der Männer bestehen auf eine Partnerin mit ähnlichem Bildungsabschluss, tatsächlich sind aber 61 Prozent mit einer ähnlich gebildeten Frau zusammen. Auch das Alter, Lebensstil und eine übereinstimmende politische Einstellung sind vielen wichtiger, als sie selbst glauben.

Psychologin Lisa Fischbach: „Soziale Erwünschtheit spielt eine Rolle“

Psychologin Lisa Fischbach von ElitePartner sieht darin den Konflikt zwischen konservativen Wahlmustern und dem Wunsch, sich von ihnen zu emanzipieren: „Bei Kriterien wie Alter, Verdienst oder Körpergröße spielt häufig die Tendenz zur sozialen Erwünschtheit eine Rolle. Viele wollen eher einem modernen, offenen Selbstbild entsprechen und zeigen, angesprochen auf ihre Präferenzen, eine tolerante Sichtweise. Doch bei der tatsächlichen Partnerwahl kann unverfälscht beobachtet werden, welche Partnerwahldynamiken eindeutig wirken. Trotz eines modern postulierten Geschlechterverständnisses beeinflussen offensichtlich auch noch ganz konservative, fast archaische Wahlmuster die Partnerwahl.“