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Jürgen, 60
Versicherungskaufmann
Nürnberg

„Meine Definition von Glück? Das ganz normale, pure Leben“

Auf zwei Rädern die Welt zu entdecken, das hat Jürgen aus Nürnberg schon immer gereizt: Ob auf Sizilien rund um den Ätna, die Sa Calobra in Spanien oder ein Ultra Marathon, 440 Kilometer auf dem Rennrad durch seine Heimat Mittelfranken. Auch wenn ein Lebenstraum des Hobbysportlers noch offen ist, einmal das Race Cross America zu bestreiten, schaltet der Versicherungskaufmann in seiner Freizeit inzwischen gerne einen Gang runter – ob beim Lesen, im Kino oder Reisen an seinen Lieblingsort, die griechische Mittelmeerinsel Samos. Mit seiner Partnerin würde der 60-Jährige gerne gemeinsam über Flohmärkte streifen und ab und zu spontan für einen Citytrip ins Auto oder Flugzeug steigen, ob nach Hamburg, München oder Wien.

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Es sind die Farben, die Jürgen immer wieder zurückziehen. Das azurblaue Wasser vor der ockerfarbenen Küste, darüber traditionell gebaute Steinhäuser mit leuchtend gestrichenen Läden an weiß verputzten Mauern. „Samos ist für mich ein Flecken Erde, der Seele hat und mich berührt“, beschreibt der 60-Jährige seinen Kraftort, den er vor über zwei Jahrzehnten für sich entdeckt hat. Immer wieder kehrt er seitdem auf die kleine Insel in der östlichen Ägäis zurück. Zu den spektakulären Farben, aber auch den herzlichen Besitzern des kleinen, familiengeführten Hotels und dem vom Tourismus fast unberührtem Inselalltag.

„Lieber ein einfaches, köstliches Gericht als fünf belanglose Gänge“

Ein bodenständiges Leben und echte, authentische Menschen, das ist Jürgen in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Als er nach dem Studienabschluss als Maschinenbautechniker in Nürnberg Industrieanlagen in Europa verkaufte, von Österreich und der Schweiz über Italien bis nach Spanien. Und nach einem gesundheitlichen Warnschuss vor 20 Jahren erfolgreich in die Versicherungsbranche wechselte. „Plötzlich bekam ich in meinen Beruf jeden Tag mit, wie schnell das Leben sich ändern, wie schnell alles vorbei sein kann“, erzählt Jürgen, der aus dieser Erfahrung eine neue Stärke gewonnen hat: „Ich muss nicht mehr alles mit Gewalt erreichen, nicht mehr ständig kämpfen, sondern kann das, was ich habe und erlebe, entspannter genießen.“

Luxus, das bedeutet für Jürgen heute mehr als eine modern eingerichtete Wohnung im Südwesten von Nürnberg oder die sportliche Limousine vor der Haustür. „Mein Traum ist das ganz normale, glückliche Leben“, sagt er, „jeden Tag zu gestalten und die kleinen Dinge zu genießen, ob ich mir zu einem leckeren Fischgericht ein kühles Glas Grauburgunder einschenke oder mit einem guten Buch auf der Terrasse zwischen Zitronenbäumen und Lavendel sitze.“ Der passende Lesestoff dazu wartet im Wohnzimmer auf dem Beistelltisch vor der Couch am Feuerofen: „Mein Leben als Schäfer“ von James Rebanks, Hape Kerkelings Pilger-Bestseller „Ich bin dann mal weg“ und natürlich „Vom Glück auf zwei Rädern“. Ob sich hier das Fernweh stapelt? „Ich brauche keine Reisen ans andere Ende der Welt, um bei mir selbst anzukommen oder jede Woche eine neue Actionsportart, um mich zu spüren“, sagt Jürgen, der sich früher selbst bei großen Touren durch Sizilien oder Deutschland auf dem Rad ausgepowert hat und heute eher nach dem Motto „Weniger machen, mehr fühlen.“

„In der Liebe sollte etwas sein, das einen berührt und nicht mehr los lässt“

Gedanken zuzulassen, die etwas tiefer gehen, das wünscht sich Jürgen auch in der Liebe. Seine letzte Beziehung ist im Herbst 2017 zerbrochen, auch weil seine Partnerin wenig Emotionen zeigen konnte. „Das heißt für mich umgekehrt nicht, dass man sich in einer guten Beziehung ständig lachend oder weinend in den Armen liegen muss“, sagt der 60-Jährige mit einem Augenzwinkern. „Aber da sollte etwas zwischen zwei Menschen sein, das einen berührt und nicht mehr los lässt.“

Ob die Frau, die das in ihm auslöst dann „in der Nachbarschaft“ oder ein ganzes Stück weiter in Richtung Süden in der Metropole München oder im ländlichen Allgäu wohnt, da ist Jürgen offen – genauso wie für eine Partnerin, die schon Kinder mit in die Beziehung bringt. In einer früheren Partnerschaft war er vier Jahre lang ein liebevoller Ansprechpartner und väterlicher Freund für die Tochter, baute das Haus seiner Partnerin um, machte Durchbrüche und versetzte Wände, zog Eisenträger ein, verlegte Parkett. „Meine Freundin und ich waren ein gutes Team, aber die Liebe irgendwann ein Kompromiss, den ich heute nicht mehr eingehen würde.“

Vielmehr ist seine eigene Familie ein Ideal geworden, seine Eltern und die fünf Jahre ältere Schwester wohnen nicht weit entfernt. „Wir können uns immer aufeinander verlassen, aber da ist kein Druck, keine strenge Erwartungshaltung, wie der andere sein und agieren muss, sondern die Freiheit, so sein zu dürfen, wie man wirklich ist.“ Eine Leichtigkeit, die Jürgen von seinem Lieblingsplatz kennt, der der kleinen Taverne im Süden von Samos weit über dem Meer, einen Teller gegrillten Stavros, griechischen Salat und gekühlten Weißwein vor sich. „Diesen Moment, diesen Ausblick mit jemandem zu teilen. Was gibt es schöneres?“

Was Jürgen mag:

  • Lieber Samos als Seychellen
  • Das Gefühl von Weite und Freiheit bei Radtouren durch die Natur
  • Modernen Philosophen wie Richard David Precht

Was Jürgen nicht mag:

  • Verschlossene Gesichter, die keine Gefühle verraten
  • Laute Menschen ohne den Blick für ihre Umwelt
  • Immer und überall Handys

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(Portraitfotos: sceneline studios)

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